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In 2 Wochen von Havanna nach Santiago de Cuba |
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Havanna ist die Hauptstadt Kubas, sie ist mit etwa 3 Mio. Einwohner die größte Stadt der Insel und liegt eingebettet in eine große Bucht, an der Nordküste Kubas.
Ihr Name beschwört unwillkürlich den Duft schwerer Zigarren herauf. Dereinst Mittelpunkt der Neuen Welt, ist Havanna heute eine geruhsame Stadt, die mit Stolz auf eine 500 jährige Geschichte zurückblicken kann. Wegen Ölknappheit fehlt der Lärm intensiven Straßenverkehrs, doch es stehen genügend über Pedale betriebene Transportmittel zur Verfügung.
Den Erstbesucher, mögen die Monumente und modernen Gebäude auf dem Gelände der Plaza de la Revolucion, an viele andere Städte erinnern, aber wer die versteckten Ecken, bereiten Boulevards, schönen Promenaden und alten Viertel der Stadt erkundet, wird die Stadt zu schätzen wissen. In keiner anderen Stadt wetteifert koloniale Pracht so unmittelbar mit neoklassizistischen Monumenten und ebenso vornehmen wie heruntergekommenen Villen.
Havanna hat für jeden Geschmack genügend zu bieten
Havanna wird oft als die "Alte Dame der Karibik" bezeichnet und wurde 1519 an der Nordküste der Insel gegründet.
Mit dem Aufschwung und immer größer werdenden Reichtums, wurde Havanna zum Ziel Englischer Freibeuter. 1538 brannten französische Piraten die Stadt völlig nieder und 1555 viel Havanna den Plünderungen französischer Seeräuber zum Opfer. Als Gegenmaßnahmen ordnete der spanische König eine bessere Absicherung des Hafens an. Zuerst wurde die Festung La Fuerza (1558-1577) und dann auf der gegenüberliegenden Seite der Hafeneinfahrt El Morro (1598-1600) erbaut. Somit konnten feindliche Schiffe unter Kreuzfeuer genommen werden. 1762 wurde die Stadt jedoch trotzdem von den Engländern eingenommen, fiel jedoch ein Jahr später wieder durch den Frieden von Fontainebleau im Tausch gegen Florida an Spanien zurück.
In der folgenden Zeit wurde viel in die Gestaltung der Stadt investiert. Es wurden prachtvolle Gebäude errichtet und hübsche Plätze und Flaniermeilen angelegt. Durch den Sklaven- und Zuckerhandel, wurden hohe Gewinne erwirtschaftet, wodurch es nicht an Geld mangelte. Unter dem Gouverneur Tacon in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts wuchs Havanna ständig weiter. Nachdem im Jahre 1893 eine Wasserleitung für die Stadt gebaut wurde, galt Havanna als die fortschrittlichste Stadt Lateinamerikas.
Im Jahre 1898 kam es dann im Hafen von Havanna, zu einer bis heute ungeklärten Explosion des US-Kreuzers Maine. Dies war der Anlass für eine Seeschlacht vor Santiago gegen die Amerikaner, die die Spanier verloren und ihre letzte Kolonie aufgeben mussten. In den nun folgenden Jahren stieg der Einfluss der Vereinigten Staaten in Kuba immer mehr. In Havanna entstand ein riesiges Vergnügungsviertel mit Hotels, Clubs, Casinos und Bordellen.
Dies änderte sich jedoch schnell nach dem Sieg der Revolution. Von da an wurde in die Volksbildung, das Gesundheitswesen und die Stadtentwicklung investiert. Anstelle der Slums wurden riesige Plattenbausiedlungen geschaffen, um den Menschen Wohnraum zu geben. Durch die Wirtschaftshilfe einiger Ostblockstaaten unter Führung der Sowjetunion war eine Weiterentwicklung der Stadt möglich. Seit dem Zusammenbruch der Ostblocks fehlt es jedoch an allen Ecken und Enden an Baumaterial. So zerfällt die Stadt allmählich. Mit Hilfe der UNESCO wurden jedoch schon einige Straßenzüge restauriert.
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Das Castillo de la Real Fuerza (Festung der königlichen Kraft) ist Kubas älteste Festung. Mit dem Bau wurde im Jahre 1538 begonnen, 1577 wurde sie fertig gestellt. Sie sollte den Bürgern Havannas Schutz vor Piraten geben, konnte jedoch bald von französischen Piraten eingenommen werden. 1963 restauriert dient sie heute als Expo-Center.
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Das Stadtmuseum von Havanna befindet sich im Palacio de los Capitanes Generales, dem ehemaligen Palast des Generalgouverneurs. Das spätbarocke Gebäude (1776-1790), wurde von 1898 bis 1902 als Sitz der US-Verwaltung verwendet, danach als Präsidentenpalast und Rathaus. Im Innenhof des Gebäudes steht eine Kolumbus-Skulptur. Im Erdgeschoss befindet sich eine Sammlung religiöser Kunst des 18. Jahrhunderts. In den oberen Räumen sind Uniformen und Waffen des 19. Jahrhunderts ausgestellt. Ein Raum ist dem Kampf gegen Batista und dem amerikanischen Imperialismus gewidmet. Weiter Räume sind als Speisesaal, Ballsaal oder Musikraum eingerichtet.
Kurios ist der Straßenbelag vor dem Palast. Da der ehemalige Generalgouverneur bei seiner Siesta nicht von lautem Hufgeklapper gestört werden wollte ließ er den Belag aus Holz legen.
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Der farbenfrohe und belebte Plaza de la Catedral, wird von der 1748 bis 1777 erbauten Kathedrale, mit ihrer Muschelfassade und den beiden asymmetrischen Türmen beherrscht. 1789 wurde die Hauptkirche Havannas an diesen Ort verlegt und 10 Jahre später zur Kathedrale geweiht. Kubanische Gotteshäuser sind schlicht gehalten, da die katholische Kirche nach der Revolution alle wertvollen Gegenstände in den Vatikan bringen ließ.
Von 1796 bis 1898 soll im Hauptschiff die Grabstätte von Christoph Kolumbus gewesen sein. Nach dem Ende der spanischen Kolonialzeit wurden seine Gebeine jedoch nach Sevilla überführt.
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Der Parque Central ist ein wichtiger Treffpunkt der Habaneros. In seiner Mitte steht die Staue des Freiheitshelden Jose Matí um die 28 Königspalmen gruppiert wurden. Um den kleinen Platz liegen prachtvolle Gebäude wie der Hochzeitspalast, das Hotel Inglaterra und das Teatro García Lorca.
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Am Plaza de la Revolution liegt das politische Zentrum Havannas. Bei Massenveranstaltungen wie den Feierlichkeiten zum 1. Mai oder bei Reden von Fidel Castro finden hier bis zu 1,5 Millionen Menschen Platz.
Um den Patz gruppieren sich die verschiedensten Regierungsgebäude der Castro-Regierung wie der Sitz des Zentralkomitees der kommunistischen Partei Kubas. Besonders eindrucksvoll ist das Innenministerium mit dem Konterfei Che Guevaras und der Inschrift "Hasta la victoria siempre" was so viel heißt wie bis zum endgültigen Sieg.
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In der Calle Empedrado findet sich die Bodeguita del Medio. Hier trank der Schriftsteller Ernest Hemingway gerne seinen Mojito, einen Cocktail aus Zucker, Mineralwasser, Limettensaft, frischer Minze und weißem Rum.
Die Wände der Bar sind mit Unterschriften und Widmungen versehen, einige sogar gerahmt und unter Glas ausgestellt.
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Das Teatro García Lorca auch Teatro de la Habana genannt wurde im Jahre 1928 erbaut. Die Fassade des Theaters wurde mit neoklassiztischen und Art Deco-Elementen verziert. Das Teatro ist heute die Heimstatt der kubanischen Staatsoper und des weltberühmten kubanischen Nationalballetts unter Alicia Alonso.
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