In 2 Wochen von Havanna nach Santiago de Cuba |
Baracoa hat etwa 50.000 Einwohner und liegt 1080 km von Havanna und 286 km von Santiago entfernt und an der Nordostküste der Insel. Kubas älteste Stadt hieß früher Puerto Santo, was soviel wie heiliger Hafen bedeutet. Die Stadt wird von einem landschaftlich reizvollen Bergland umrahmt und ist heute das Zentrum des Kaffee- und Kakaoanbaus auf Kuba. Da der Ort sehr Abseits liegt, konnte er lange Zeit nur mit dem Flugzeug und dem Schiff erreicht werden. Die Straße von Baracoa nach Guantanamo wurde erst nach der Revolution gebaut und man hat noch heute den Eindruck das man sich am Ende der Welt befindet.
Die "ciudad primada" die erste Stadt Kubas, wurde 1512 von dem Gouverneur Diego Velazques gegründet. Bis ins Jahre 1515 war sie die Hauptstadt Kubas und drei Jahre später wurde die hier erbaute Kirche zur Kathedrale geweiht. Lange Zeit hatten Indianer in die Gegend gelebt, darunter auch Flüchtlinge von anderen eroberten Karibischen Inseln. So auch der Katzike Hatuey, der mit Überlebenden seines Volkes von Haiti gekommen war. Er leistete Widerstand gegen die Spanier, wurde gefangen genommen und öffentlich verbrannt. Zwanzig Jahre später rächten Indianer seinen Tod, indem sie die Stadt nieder brannten. Im 16. und 17. Jahrhundert war Baracoa oft Ziel von Piratenüberfällen, deshalb wurden die Festungen Seboruco, La Punta und Matachin zum besseren Schutz der Stadt errichtet. Da es aber keine großen Reichtümer zu erwerben gab und die anderen Regionen der Insel immer attraktiver wurden starb die Stadt langsam aus und geriet in Vergessenheit. Erst als französische Pflanzer mit dem Kaffeeanbau begannen und die United Fruit Company Bananenplantagen anlegte, kam der Aufschwung für die Stadt
Blick über Baracoa von dem oberhalb der Stadt auf einem Hügel gelegenen Hotels El Castillo
Am 11. Dezember 1492 hat Christoph Kolumbus in Baracoa an der Hafeneinfahrt ein Holzkreuz aufgestellt. Lange Zeit war dieses Kreuz, das auch Kreuz des Weinstockes genannt wird verschollen, doch Mitte des 19. Jahrhunderts fand man es an der Küste wieder. Untersuchungen an einer belgischen Universität haben ergeben das dieses Kreuz, das aus dem Holz der kubanischen Meertraube gefertigt ist aus dem 15. Jahrhundert stammt, was diese These bestätigen würde.
In der Mitte des Parque Central steht die Büste von Hatuey, einem Kaziken aus Haiti, der mit seinem Stamm nach Baracoa geflüchtet war. Auch hier wiedersetzte er sich den Spaniern, wurde gefangen genommen und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Hatuey wird in Kuba als Nationalheld betrachtet da er sich als erster gegen die spanischen Kolonisatoren auflehnte
Im Westen Baracoas liegt der 598 m hohe Tafelberg El Yunque, der mit seiner ambossähnlichen Form als Wahrzeichen der Stadt gilt.
Der Hauptplatz von Baracoa, auch Parque Central genannt hat eine eigenartige, dreieckige Form. An seiner östlichen Seite (auf dem Bild hinter dem Baum) befindet sich Kubas älteste Kirche, die Iglesia de la Asuncion die bereits 1512 errichtet wurde. Die heutige Kirche stammt aus dem 19. Jahrhundert, da sie mehrmals von Piraten zerstört wurde.
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